RE: Germane 1jhdt

#1 von Renger , 26.06.2013 01:05

Viele von euch wissen ja das ich auch an einer Germanendarstellung 1jhdt n.Chr arbeite.
Für diejenigen die es noch nicht wissen nur kurz eine Zusammenfassung.

Für meine Germanendarstellung habe ich mir das Urnengrab 78 aus dem Gräberfeld von Diersheim /Baden-Württemberg ausgesucht. Datiert werden die Grabbeigaben sowie die Urnenlegung um 70n.Chr, also Mitte zweite Hälfte 1 Jhdt.
Warum gerade dort?
In diesem Gebiet zwischen Rhein und Neckar siedelten unter Römischer Aufsicht Gruppen Suebischer Germanen die sich mit der Römischen Dominanz gut arrangierten und die zusammenfassend Rhein-Neckar Sueben (oder nur Neckar Sueben) genannt werden. Wärend der Mitte des 1jhdt n.Chr wurden hier von den Römern auch immer wieder um und neuansiedlungen vorgenommen, zu den Neuansiedelungen zählten auch kleine Gruppen von Markomannen und Hermunduren die ebenfalls der Suebischen Stammesgruppe angehören.
Interessant für mich an den Neckar Sueben ist die mehr oder minder freundliche Coexistenz mit den Römern. Die sich an den Funden vieler Römischer Luxusgüter im Siedlungsgebiet wiederfindet. Nicht nur Glas, Keramik oder Schmuck auch Waffen aus Römischer Produktion lassen sich finden sowie eine eigene Civitas "Ulpia Sueborum Nicretum". Hier war also die schleichende Romanisierung schon voll im gange.


Hier mal die Fundtafel aus dem unten genannten Buch.
Tafel 1 beinhaltet übrigens Keramik, Kessel usw.


Mein neuestes Teil ist der Speer, seit Montag frisch geschäftet (Esche) Juhuuuu!

Als Grundlage dient mir die Publikation zum Gräberfeld von Diersheim.
"Rolf Nierhaus, Das Swebische Gräberfeld von Diersheim" Römisch-Germanische Forschungen von De Gruyter
Die Handwerker meiner bisherigen Stücke sind Martin Becker, Jürgen Graßler, Erik König und natürlich meine Wenigkeit.

[ Editiert von Moderator Renger am 26.06.13 1:12 ]


Kann mir jemand überzeugend dartun, dass ich nicht richtig urteile oder verfahre, so will ich’s mit Freuden anders machen. Suche ich ja nur die Wahrheit, sie, von der niemand je Schaden erlitten hat. Wohl aber erleidet derjenige Schaden, der auf seinem Irrtum und auf seiner Unwissenheit beharrt.“
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RE: Germane 1jhdt

#2 von Clemens , 26.06.2013 08:23

Sehr stimmiges Bild! : )


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RE: Germane 1jhdt

#3 von Rüdigar , 26.06.2013 10:44

Ja, gutes Bild! Danke auch für die Abb der Tafel!
Biegt sich das Schnallenblech eigentlich nicht in Körperform?

Was sind eigentlich die Tierformen für Teile?

[ Editiert von Rüdigar am 26.06.13 10:46 ]

 
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RE: Germane 1jhdt

#4 von Renger , 26.06.2013 12:35

Danke

Das Schnallenblech biegt sich nur wenn man es selbst biegt.

Die Tierköpfe sind Spitzenhülsen von Trinkhörnern und sollen Pferdeköpfe Darstellen.
Zu den Trinkhörnern im Grab gehört auch die abgebildete Kette sowie der große Ring der ein umgebörteltes Bronzeblech ist und als Mundblech am Horn diente.
Bei einer der Spitzenhülsen wird sogar angenommen das das Horn aus Glas bestannt da man in der Hülse und der Urne gläserne Schlackereste gefunden hat

Überhaupt gibt es im germanischen Suebischen Fundgut viele solche Funde von verschiedensten Trinkhornspitzen, Ketten usw..
Über die bedeutung der Trinkhörner bei den Germanen ist sich die Wissenschaft noch uneinig, rituell zwecks Totenkult, für rituelle Gelage oder einfach nur ein Gefäß mit besonderer Bedeutung? Hier kann auch alles zutreffen. Sieht man über den Tellerrand zurück zu den Kelten oder auch Griechen usw tauchen ja auch immer wieder Trinkhörner oder Trinkhornartige Gefäße auf die einerseits den Toten mitgegeben wurden und andererseits den besäufnissen dienten.


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RE: Germane 1jhdt

#5 von Verkaufnix , 26.06.2013 18:43

toll, schaut sehr gut aus

 
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RE: Germane 1jhdt

#6 von Renger , 27.07.2014 18:41

Hier mal der aktuelle Stand meiner Germanendarstellung


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zuletzt bearbeitet 27.07.2014 | Top

RE: Germane 1jhdt

#7 von Firiel , 27.07.2014 18:45

top wie immer ;)

 
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RE: Germane 1jhdt

#8 von Avile , 27.07.2014 20:46

Wirklich beeindruckend!

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